Die Wettart Each Way entstammt der britischen Wetttradition und erfreut sich im Vereinigten Königreich und Irland vor allem bei Pferderennen großer Beliebtheit. Das Äquivalent an US-amerikanischen Rennbahnen ist die Win/Place Wette, in Deutschland läuft dieses Wettangebot unter dem Begriff Sieg/Platz.
Unter den klassischen Wettarten hat die Each Way-Wette gewissermaßen eine Sonderstellung inne. Während nämlich eine Einzelwette üblicherweise nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip abgerechnet wird (sie ist in ihrer Gesamtheit entweder gewonnen oder verloren), kann es bei der Sieg/Platz-Wette auch zu einer Teilauszahlung kommen.
Dies liegt daran, dass die Each Way-Wette zwei Wettarten in sich vereint und es für einen Gewinn nicht zwingend notwendig ist, dass beide Teilwetten erfolgreich sind.
Each Way: Sieg- und Platzwette in nur einem Tipp
Konkret setzt sich die Each Way-Wette aus den Wettarten Sieg und Platz zusammen. Gewettet wird demnach, dass der getippte Galopper beziehungsweise Traber das gegenständliche Rennen gewinnt und/oder eine Platzierung erzielt.
Damit der Platz-Anteil der Wette unabhängig vom Sieg-Anteil abgerechnet werden kann, wird der vom Tipper bezahlte Wetteinsatz auf die beiden Wettarten zu gleichen Teilen aufgeteilt. Als Beispiel: bei 20 Euro Wetteinsatz entfallen 10 Euro auf die Siegwette und 10 Euro auf die Platzwette.
Weil eine Platzierung wahrscheinlicher ist als ein Sieg, entspricht die Platzquote üblicher Weise einem Bruchteil – bei englischen Rennen ist es je nachdem ein Viertel oder ein Fünftel (siehe Tabelle weiter unten) – der Siegquote.
Geht nun das getippte Pferd als erstes über die Ziellinie, so gelten beide Anteile als gewonnen und um den Wettgewinn zu ermitteln wird die eine Hälfte des Wetteinsatzes mit der Siegquote und die andere Hälfte mit der Platzquote multipliziert.
Erzielt das Tier zwar eine Platzierung, jedoch nicht den 1. Platz, so wird nur ein Gewinn aus dem Platz-Anteil der Wette ausgeschüttet.
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Warum überhaupt „each way“ wetten? Der Vorteil der Sieg/Platz-Wette bei Pferderennen!
In Deutschland spielt die Each Way-Wette bei Pferderennen nur eine untergeordnete Rolle. Dabei liegt es auf der Hand, warum sie in britischen Wettbüchern das zweitwichtigste Angebot nach der Siegwette ist.
Unterschiedliche Regeln bei der Auswertung der Platzwette
Was nun als Platzierung gilt – die Plätze 1 bis 2, 1 bis 3 oder 1 bis 4 – ist nicht einheitlich geregelt, sondern abhängig vom Veranstaltungsort und der Anzahl der Starter. In Großbritannien und Irland spielt es beispielsweise auch eine Rolle, ob es sich bei der Leistungsprüfung um ein sogenanntes Handicap oder um ein Non-Handicap Rennen handelt.
Dort gehen die Regeln für Wettangebote auf das Tattersalls Committee zurück, das landesweit für gemeinsame Vorgaben sorgt. Sofern vom Pferdewetten Anbieter nicht anders festgehalten, folgt die Auswertung der Each Way Wette in den englischen Sportsbooks demnach folgenden Vorgaben:
Starter | Typ | Platzierung | Platzquote |
Weniger als 5 | HC und Non-HC | 1 | – |
5 bis 7 | HC und Non-HC | 1-2 | 1/4 der Siegquote |
8 oder mehr | Non-Handicap | 1-2-3 | 1/5 der Siegquote |
8 bis 11 | Handicap | 1-2-3 | 1/5 der Siegquote |
12 bis 15 | Handicap | 1-2-3 | 1/4 der Siegquote |
16 oder mehr | Handicap | 1-2-3-4 | 1/4 der Siegquote |
Die Each Way-Wette in der Praxis
Während deutsche Pferdebuchmacher die Each Way-Wette in ihrem Wettprogramm gemeinsam mit anderen Wettarten als alternatives Angebot zu den Hauptwetten Sieg und Platz listen, nimmt sie bei britischen Bookies eine Vorrangstellung ein.
Dort finden Tipper diese Wettoption bereits im Ante Post Angebot. Die Platzwette hält demgegenüber erst – anders als bei deutschen Wettanbietern – mit anderen Vorabwetten Einzug ins Sportsbook.
Dort lässt sich selbige zu einem Each Way-Tipp umwandeln. Dazu kann ein Häkchen neben dem entsprechenden Wetttipp gesetzt werden.
Die Konditionen, zu denen die Wette abgerechnet wird, sind in diesem Fall zumeist direkt auf dem Wettschein im Wettkonto festgehalten. Alternativ stehen sie bei einigen Anbietern auch gemeinsam mit den Angaben zum Rennen am Kopf des Wettangebots.
Um Platz zu sparen, wird auf Erläuterungen weitestgehend verzichtet. Vielmehr liest sich ein solcher Hinweis auf die Each Way-Bedingungen bei britischen Buchmachern etwa so: EW 1/5 1-3
EW = Each Way (manches Mal auch als „E/W“ angeschrieben)
1/5 = die Platzquote entspricht einem Fünftel der Siegquote
1-3 = als Platzierung gilt ein Rang unter den ersten Drei
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Über den Autor
Nach dem Studium war Dani zunächst für eine Full-Service-Medienagentur tätig, bevor sie im Jahr 2012 den Sport und die Sportwette durch Zufall für sich entdeckte. Mittlerweile kennt sie die Branche von allen ihren Facetten. Ihre besondere Vorliebe gilt der Auseinandersetzung mit neuen Themen, weshalb sie sich bevorzugt mit Strategien, sonstigem Sportwetten Know-How und neuen Wettanbietern befasst.