Wetten auf den Preis von Europa

Der Preis von Europa ist eines von sieben Gruppe I-Rennen für Galopper, der höchsten Leistungsklasse im Pferderennsport, die in Deutschland abgehalten werden.

Gleichzeitig ist es, mit Gründungsjahr 1963, das bei weitem jüngste, datieren die Ursprünge der anderen sechs Leistungsprüfungen doch weit zurück in das 19. Jahrhundert.

Beheimatet ist das Rennen auf der Rennbahn Köln-Weidenpesch, wo es bei seiner Einführung das Gladiatorenrennen als Nachfolger ablöste. Letzteres wurde als Steherrennen über 2.800 Meter geführt.

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Mit 2.400 Metern ist die Distanz im Preis von Europa deutlich kürzer, was nicht zuletzt mit der sinkenden Bedeutung von Langstrecken im deutschen Galoppsport zu tun hat.

Anders verhält es sich demgegenüber auf internationaler Ebene, wo es mit dem Melbourne Cup (3.200 Meter) und dem Royal Ascot Gold Cup (4.014 Meter) – abseits der ohnehin weitaus längeren Jagdrennen – zwei sehr bedeutende Flachrennen gibt, die über längere Distanzen geführt werden.

Der Preis von Europa im Überblick

Termin:September
Ort:Galopprennbahn Köln-Weidenpesch
Einordnung:Flachrennen, Gruppe I
Distanz:2.400 Meter
Qualifikation:Ab 3 Jahren
Preisgeld:155.000 Euro
Erstmals ausgetragen:Oktober 1963

Die Premierenveranstaltung in Köln gewann damals der deutsche Hengst Opponent, der dreizehnfache Jockey-Champion Hein Bollow saß im Sattel.

Preis von Europa auf der Pferderennbahn Köln-Weidenpesch
Abbildung oben: Zieleinlauf beim Preis von Europa auf der Galopprennbahn Köln-Weidenpesch

Mit einer Dotierung von 250.000 war das Preisgeld hoch angesetzt, den höchsten Wert erreichte es aber erst 1974 mit 530.800 und war damit zeitweise die teuerste Leistungsprüfung für Galopper in Deutschland.


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Zwei Jahre früher, 1972, war die Leistungsklasse nach dem neuen System mit Gruppe I bestimmt worden, was das Rennen endgültig zu einem Glanzpunkt im Kölner Rennkalender machte. Heute ist es das einzige Rennen dieser Leistungsklasse, das dort gelaufen wird.

Anilins 3-fach Rekord seit über 50 Jahren ungebrochen

Wenngleich der erste Sieg an einen deutschen Galopper ging, so hat den größten Erfolg eine andere Nation verzeichnet.

Wie der Name postuliert, war der Preis von Europa stets ein Magnet für ausländische Starter, und so setzte der russische Hengst Anilin bereits in den 1960er Jahren den Rekord von drei Siegen (1965, 1967 und 1968), der bis heute ungebrochen ist.

Seltenes Videodokument: Der Fernsehmitschnitt von 1966, als Anilin zu seinem zweiten Sieg im Großen Preis von Europa lief.

Generell fällt die Länderstatistik aber zugunsten der deutschen Starter aus. Irland, Großbritannien und die USA sind bisher ebenfalls recht erfolgreich im Preis von Europa angetreten.


Länderstatistik: Herkunft des Siegers

Deutschland:25 SiegeFrankreich:5 Siege
Irland:9 SiegeRussland:3 Siege
Großbritannien:8 SiegeSchweden:1 Sieg
USA:6 SiegePolen:1 Sieg
    

Der Streckenrekord – 2 Minuten und 26 Sekunden – ist etwas jüngeren Datums, nämlich aus dem Jahr 2019, und wurde ebenfalls von einem Ausländer, nämlich vom französischen Rennpferd Aspetar aufgestellt.

Immerhin der erfolgreichste Jockey (Andrasch Starke, 4 Siege) und der erfolgreichste Trainer (Heinz Jentzsch, 7 Siege) im Kölner Gruppenrennen stammen aus Deutschland.


Die wichtigsten Rekorde beim Preis von Europa

RekordRekordhalter
Erfolgreichstes Pferd3 SiegeAnilin (1966, 1967, 1968)
Erfolgreichster Jockey:4 SiegeAndrasch Starke (2007, 2012, 2015, 2016)
Erfolgreichster Trainer:7 SiegeHeinz Jentzsch (1971, 1974, 1977, 1982, 1993, 1994, 1995)
Erfolgreichster Besitzer:4 SiegeVoskhod Stud (1965, 1966, 1967, 1978)
Streckenrekord:2:26.00 minAspetar (2019)

Aspetar ist übrigens zugleich der einzige Wallach, der je im Preis von Europa triumphierte. Auch Stuten sind gelegentlich erfolgreich, zuletzt gelang es Donjah 2020, sich gegen das restliche Starterfeld durchzusetzen.

Mit Nightflower gibt es sogar eine Teilnehmerin, die zwei Mal siegreich war (2015 und 2016). Nach Altersklassen gegenübergestellt weisen die Dreijährige die beste Siegbilanz auf.

Dass einige davon bereits im Juli desselben Jahres im Deutschen Derby angetreten sind, kommt dabei häufig vor, denn gemeinhin gilt der Preis von Europa auch als guter Prüfstein für den jüngsten Derbysieger.

Dort zeigt sich, ob der Galoppernachwuchs seine Leistung bestätigen kann und über das Talent für eine erfolgreiche Laufbahn verfügt.

Sieger nach Alter und Geschlecht

AlterGeschlecht
Dreijährige: 24 SiegeHengste: 51 Siege
Vierjährige: 19 SiegeStuten: 6 Siege
Fünfjährige: 11 SiegeWallache: 1 Sieg
Sechsjährige: 4 Siege 

Alle Wettarten für Pferdewetten im Überblick

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Wettangebot & wichtige Faktoren für die Tippentscheidung

Galopper, die zum Preis von Europa antreten, haben aufgrund des späten Termins bereits den Großteil der Saison in den Beinen.

Für Tipper bedeutet dies, über ausreichend statistisches Material zu verfügen, die Rennform der Starter beurteilen zu können. Nichtsdestotrotz sind stets auch andere Faktoren zu bewerten:

  • Entspricht die Bodenbeschaffenheit an dem Tag den individuellen Vorlieben?
  • Wie gut haben Jockey und Rennpferd bisher zusammengearbeitet – oder sitzt der Jockey zum ersten Mal im Sattel des Tieres?
  • Wie präsentiert sich der Galopper vor dem Rennen im Führring – nervös oder gesammelt?

Als Anlaufstelle im Internet für Wetttipps zum Preis von Europa empfehlen sich insbesondere deutsche Buchmacher für Pferdewetten.

Die internationalen Sportwettenanbieter führen demgegenüber eher selten Angebote zu Galoppveranstaltungen aus der Bundesrepublik.

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Regulär wird dabei zwischen Buchmacherwetten (zu festen und zu variablen Quoten) und zwischen Totowetten, dem Poolwettangebot von der Rennbahn, unterschieden.

Tipper können demnach, vermittelt durch den Wettanbieter, ihren Wetteinsatz in den Totopool einzahlen, oder ihr Wettgeschäft mit dem Buchmacher zum Festkurs abschließen.

An Tippoptionen stehen alle geläufigen Wettarten – Sieg, Platz, Zweier, Dreier u. ä. – zur Verfügung. Wie immer besteht beim Buchmacher auch die Möglichkeit, einen Wetttipp zum Preis von Europa in einer Schiebewette mit anderen Wetttipps zu kombinieren.


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