Dass die moderne Sportwette ihren Ursprung in der Pferdewette hat, ist hinlänglich bekannt: Lange, bevor Fußball oder Tennis überhaupt aufgekommen sind, hat sich anhand von Pferderennen die Profession des Buchmachers etabliert.
Was an der Pferdewette unter den mittlerweile zahlreichen Buchmacherwetten heute noch besonders ist, ist, dass sie nicht nur zu festen Quoten, sondern auch zu variablen Quoten (auch Starting Price in England) angeboten wird.
Als Gegenangebot ist zudem an den Rennbahnen die Totalisatorwette, eine Form der Poolwette, die von den Rennvereinen veranstaltet wird, entstanden.
Auch hinsichtlich Wettarten gibt es einiges zu wissen: Ita, Zwilling oder Platzwette – nicht jedes Angebot ist auf den ersten Blick selbsterklärend.
Deshalb soll es Ziel dieses Artikels sein, einen ersten Überblick über das große Themenfeld „Pferdewetten“, mit besonderem Augenmerk auf Flachrennen, zu geben.
Und weil Wetten natürlich erst dann so richtig Spaß macht, wenn man die Rahmenbedingungen kennt und mit den zentralen Begrifflichkeiten, die im Zusammenhang mit dem Sport von Bedeutung sind, umgehen kann, steht am Beginn eine allgemeine Einführung zu Flachrennen.
- größte Wettauswahl bei Pferdewetten
- Wetten am Totalisator und Buchmacherwetten
- Fixkurse bei vielen Rennveranstaltungen
- Live Bilder von allen Rennbahnen
Inhaltsverzeichnis Flachrennen
Einteilung von Pferderennen
- Flachrennen vs. Hindernisrennen
- Flachrennen nach Untergrund, Distanz & Leistungsklasse
Vom Start bis zum Zieleinlauf: So läuft ein Rennen ab
Die Klassiker im Kalender: Wichtige Flachrennen & Rennbahnen
Wetten auf Flachrennen
- Wettprinzipien und wichtige Wettarten
- Wetten an der Rennbahn vs. Wetten im Internet
- Unterschiede zwischen den Buchmachern
- Sonstiges Wettwissen
Einteilung von Pferderennen
Das Flachrennen ist eine von zwei Disziplinen, in die sich Galopprennen grob unterteilen lassen. Die zweite sind Hindernisrennen, die ihrerseits – je nach Gelände – in Jagd- und Hürdenrennen eingeteilt werden.
Flachrennen vs. Hindernisrennen
Flachrennen sind kürzer, üblich sind Distanzen zwischen 1.200 und 3.200 Metern, während Hindernisrennen durchaus Strecken von bis zu 7 Kilometern aufweisen, wie das berühmte Grand National (7,2 km).
Etwas aus der Reihe hinsichtlich Distanzen bei Flachrennen tanzt man in England, beispielsweise mit dem Ascot Gold Cup (4.014 m) oder den besonders langen Queen Alexandra Stakes (4.355 m).
Flachrennen werden entsprechend ihrer Bezeichnung über hindernisfreies Gelände geführt. „Hindernisfrei“ bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass die Bahn eben sein muss, vielmehr sind auch Steigungen möglich.
In Deutschland etwa ist die Rennbahn Düsseldorf-Grafenberg für ihren Anberg vor der Zielgeraden bekannt.
Feste Regeln und Bestimmungen für den Ablauf und die Teilnahme bilden seit der Etablierung von Pferderennen als professionelle Sportart den Rahmen organisierter Rennen. Außerdem wurden, ausgehend von England, ab dem 18. Jahrhundert zunehmend feste Rennbahnen mit Kursen errichtet.
Die gemäß Guinness-Buch offiziell älteste Rennbahn, die heute noch besteht und betrieben wird, ist der Chester Racecourse, mit einem Kurs für Flachrennen. Errichtet im Jahr 1539, ist die Anlage zugleich die kleinste Englands (Kurslänge: 1,8 Kilometer).
Guinness Buch der Rekorde
Die beliebteste Kursführung ist übrigens die im Oval, daneben gibt es auch solche, die im Dreieck angelegt sind. Dies trifft beispielsweise auf die Rennbahn in Ascot zu, nach diesem Vorbild wurde auch die Bahn in Düsseldorf-Grafenberg angelegt.
Flachrennen nach Untergrund, Distanz & Leistungsklasse
Flachrennen lassen sich nach unterschiedlichen Kriterien sortieren:
Untergrund
In Europa wird traditionell auf Grasbahnen gelaufen, während sich in Nordamerika die sogenannten Dirt Tracks, mit einem Sandgemisch gestreute Kurse, durchgesetzt haben.
Der Einfluss des Wetters auf das Rennen ist bei Sanduntergrund geringer, außerdem sind Rennen auf Sand generell schneller, sodass es keinen Zielsprint gibt. Auf Rasengeläuf kommt folglich der Renntaktik des Jockeys größere Bedeutung zu.
Distanz
Anhand der unterschiedlichen Distanzen von Rennen weltweit hat sich eine klare Einteilung in Kurz- (Sprint- bzw. Fliegerrennen), Mittel- und Langstrecke (Steherrennen) etabliert. Durch die Zucht werden je nach Zielsetzung unterschiedliche Qualitäten – Schnelligkeit bei Fliegern oder Ausdauer bei Stehern – betont.
Berühmte Meilenrennen, bei denen die Distanz also exakt eine Meile ist (circa 1.609 Meter), sind die 2000 Guineas (Deutschland: Mehl-Mülhens-Rennen) oder, für Stuten, die 1000 Guineas (Deutschland: Henckel-Rennen). Auch bei Derbys, den Vergleichsrennen für Dreijährige, spielt die zumeist einheitliche Distanz von 2.400 Metern eine Rolle.
Klassifizierung
Die Einteilung von Pferderennen nach Klassen trägt, wie in jeder Sportart, den unterschiedlichen Leistungsniveaus der Teilnehmer, aber auch dem Zweck des Rennens Rechnung.
- Gruppenrennen (unterteilt nach Gruppe I bis III) und Listenrennen (Listed) sind eine internationale Kategorie. Das heißt ein Galopper, der ein Gruppe I-Rennen (Groupe im Französischen oder Group im Englischen) bestreitet, tritt in der höchsten Leistungsklasse an, die es gibt. Unter der letzten Gruppen-Kategorie rangieren die Listenrennen.
- Daneben gibt es auch noch Verkaufsrennen (Auktionsrennen), die der Präsentation der Tiere und ihrer anschließenden Versteigerung dienen, und Amateurrennen für den Jockeynachwuchs und andere Amateure. Alle anderen Rennen dürfen nur von Berufsreitern geritten werden. Im Englischen ist außerdem auch noch das Maiden Rennen ein Begriff, zu dem nur Galopper zugelassen sind, die bisher noch kein Rennen gewonnen haben.
- Als Aufgewichtsrennen werden Rennen bezeichnet, bei denen Stärkenunterschiede, die im Alter oder Geschlecht begründet liegen, durch eine (nach Alter und Geschlecht) festgelegte Traglast ausgeglichen werden. Jüngere Galopper sowie Stuten müssen weniger Gewicht tragen, als ältere, männliche Tiere (Hengst oder Wallach). Um auf die geforderte Traglast zu kommen, werden Differenzen zum Gewicht des Jockeys mit Bleigewichten, die in die Satteltaschen gesteckt werden, ausgefüllt. Aus diesem Grund müssen Jockeys vor den Rennen, in voller Reitmontur und gemeinsam mit dem Sattel, zum Wiegen. Jedes Gruppen- und Listenrennen ist zugleich auch ein Aufgewichtsrennen.
- Nicht zu verwechseln sind Aufgewichtsrennen mit Ausgleichsrennen (im englischen Handicap genannt). Hier wird den Galoppern ihre Traglast vom Ausgleicher (Handicapper) individuell nach Leistung zugeteilt. Stärkere Tiere erhalten eine höhere Traglast als schwächere. In Deutschland gibt es bei Flachrennen insgesamt vier Ausgleichsklassen (I bis IV).
Alter & Geschlecht der Teilnehmer
Sofern ein Rennen nur Teilnehmern einer bestimmten Altersgruppe oder eines bestimmten Geschlechts offensteht, werden gerne auch die Bezeichnung Stutenrennen oder Zuchtrennen verwendet. Letzteres ist ein Flachrennen für Pferde desselben Jahrgangs.
Die weltweit berühmtesten Zuchtrennen für Dreijährigen sind übrigens die Derbys. Daneben gibt es auch noch in vielen Rennnationen ein eigenes Stutenderby (Deutschland: Preis der Diana, Frankreich: Prix de Diane, Englischer Sprachraum: Oaks).
Vom Start bis zum Zieleinlauf: So läuft ein Rennen ab
Die Vorbereitung auf ein Rennen beginnt bereits in der Zucht. Die vorherrschende Rasse im Galopprennsport ist das Vollblut, wobei sich die Abstammungslinien aller Galopper bis zu den drei Stammvätern der modernen Vollblutzucht zurückverfolgen lassen: die Hengste Darley Arabian, Byerley Turk und Godolphin Arabian.
In Deutschland werden Vollblüter in das Allgemeine Deutsche Gestütbuch für Vollblut eingetragen, was Voraussetzung für die Teilnahme an Rennen ist.
Deutscher Pferderennsport
Während im Hindernisrennsport die Karriere eines Galoppers erst mit vier Jahren so richtig beginnt, werden Galopper, die auf Flachrennen spezialisiert sind, mit zwei, spätestens aber mit drei Jahren eingeführt.
Davor beginnt bereits das Training. Zu diesem Zweck werden die Tiere noch als Jährling – üblicher Weise mit etwa 18 Monaten – von ihren Besitzern an einen Trainingsstall übergeben, wo sie betreut und vorbereitet werden.
Auch wenn bereits in der Zucht die Grundlagen durch die Erbanlagen gelegt wurden, entscheidet sich spätestens im Training, in welchem Bereich des Spektrums zwischen Sprinter und Flieger der Galopper sein größtes Talent hat. Ersteres verlangt Schnelligkeit, zweiteres vor allem Ausdauer bei geringerem Tempo. Generell erreichen Galopper Spitzengeschwindigkeiten von über 60 km/h.
Vor dem Rennen werden Jockey und Sattel im Waagegebäude, über das jede Rennbahn verfügt, ausgewogen. Das heißt die Satteltaschen werden mit Bleigewichten gefüllt, bis die erforderliche Traglast erreicht ist.
Im Führring werden die Galopper vor dem Rennen noch dem Publikum vorgeführt, dorthin erlangt man Zutritt mit einer sogenannten Sattelplatzkarte. Dies ist die letzte Möglichkeit vor dem Rennen, sich einen Eindruck von den Startern zu verschaffen und eine Wette zu platzieren.
Danach werden Pferd und Reiter auf die Rennbahn geführt. Gestartet wird bei Flachrennen für gewöhnlich aus einer Startbox. Diese wird von hinten betreten und geschlossen. Mit dem Start durch den Startrichter springen die Türen vorne auf und das Rennen beginnt.
Je nachdem, ob es sich um ein Langstrecken- oder um ein Sprintrennen, ob es auf Sand oder auf Rasen abgehalten wird, spielt Taktik eine größere oder kleinere Rolle.
Generell wird der Jockey sich entweder dazu entscheiden, den Galopper an die Spitze zu führen, wo er das Tempo vorgibt, oder in einer Warteposition im Feld zu halten, um dann auf der Zielgeraden vorzustoßen.
Rennbahnen sind in der Regel so angelegt, dass die Haupttribüne auf Höhe des Ziels steht. So haben Zuseher einen guten Blick auf das Finish. Um zweifelsfrei zu dokumentieren, welches Tier als erstes den Zielpfosten passiert, wird ein Zielfoto gemacht.
Der Zielrichter gibt das vorläufige Rennergebnis bekannt. Bestätigt wird dieses erst nach dem Zurückwiegen von Jockey und Sattel. Fehlt dabei Gewicht, so kommt es zur Disqualifikation.
Sind zwei oder mehrere Tiere Kopf an Kopf über die Ziellinie gelaufen, so spricht man von einem Toten Rennen und die betreffenden Galopper teilen sich den Rang.
Die Klassiker im Kalender: Wichtige Flachrennen & Rennbahnen
Gleichwohl das Vollblut, als die vorherrschende Rasse im Galopprennsport, aus dem arabischen Raum importiert wurde, hat der organisierte Sport vor allem in den westlichen Ländern Fuß gefasst. Ausgehend vom alten Europa wurde die Begeisterung für den Pferderennsport auch in die Kolonien exportiert.
Deshalb sind die meisten der heute wichtigsten Rennbahnen in Mitteleuropa, in den USA und in Australien zu finden. Mit dem Meydan Racecourse in Dubai mischen aber auch die Vereinigten Arabischen Emirate seit einigen Jahren im Renngeschehen mit. Aus Fernost ist noch der Tokyo Racecourse zu nennen.
Wichtige Rennbahnen für Flachrennen
Deutschland | Europa | Rest der Welt |
Berlin-Hoppegarten | Ascot (UK) | Churchill Downs (Kentucky, USA) |
Iffezheim / Baden-Baden | Newmarket (UK) | Santa Anita Park (Kalifornien, USA) |
Hamburg-Horn | Epsom Downs (UK) | Belmont Park (New York, USA) |
München-Riem | York (UK) | Saratoga (New York, USA) |
Düsseldorf-Grafenberg | Goodwood (UK) | Flemington (Melbourne, AUS) |
Köln-Weidenpesch | Longchamp (Paris) | Meydan (Dubai) |
Tokyo (Japan) |
Die längste und größte Tradition im Galopprennsport hat aber freilich England. Zwar teilen sich die Flachrennen dort ihr Publikum mit den in Großbritannien ebenfalls populären Jagdrennen, dennoch ist der internationale Stellenwert eines Royal Ascot Gold Cup oder eines Epsom Derbys fast unerreicht.
Diese Rennen versprechen ihren Siegern vor allem Prestige und Anerkennung, während der Melbourne Cup (ca. 7 Mio AUS Dollar), der Japan Cup und der Breeders‘ Cup Classic (beide ca 6 Mio US Dollar) zudem mit hohen Geldsummen locken.
Besonders wertvoll sind aber die jüngeren Rennen, die in Dubai ins Leben gerufen wurden, etwa der Dubai World Cup (10 Mio US Dollar) oder der Pegasus World Cup (ca. 9 Mio US Dollar). Das teuerste Flachrennen weltweit ist The Everest (zuletzt 14. Mio australische Dollar).
Liste wichtiger internationaler Klassiker unter den Flachrennen
Rennen | seit | Monat | Ort | Distanz | Geläuf |
Pegasus World Cup | 2017 | Jänner | Gulfstream Park, Florida / USA | 1.800 m | Sand |
Dubai World Cup | 1996 | März | Meydan Racecourse, Dubai | 2.000 m | Sand |
Sheema Classic | 1998 | März | Meydan Racecourse, Dubai | 2.400 m | Rasen |
Kentucky Derby | 1875 | Mai | Churchill Downs, Kentucky / USA | 2.012 m | Sand |
2000 Guineas | 1809 | Mai | Newmarket, England | 1.609 m | Rasen |
1000 Guineas | 1814 | Mai | Newmarket, England | 1.609 m | Rasen |
Preakness Stakes | 1873 | Mai | Pimlico Race Course, Baltimore / USA | 1.900 m | Sand |
Belmont Stakes | 1867 | Juni | Belmont Park, New York / USA | 2.414 m | Sand |
Epsom Oaks | 1779 | Juni | Epsom, England | 2.420 m | Rasen |
Epsom Derby | 1780 | Juni | Epsom, England | 2.420 m | Rasen |
Royal Ascot Gold Cup | 1807 | Juni | Ascot, England | 4.014 m | Rasen |
Irish Derby | 1866 | Juni | The Curragh, Kildare / Irland | 2.414 m | Rasen |
King George VI and Queen Elizabeth Stakes | 1951 | Juli | Ascot, England | 2.406 m | Rasen |
St Leger Stakes | 1776 | Sept. | Doncaster, England | 2.921 m | Rasen |
Prix de l’Arc de Triomphe | 1920 | Okt. | Longchamp, Paris | 2.400 m | Rasen |
The Everest | 2017 | Okt. | Randwick Racecourse, Sydney | 1.200 m | Rasen |
Melbourne Cup | 1861 | Nov. | Flemington Racecourse | 3.200 m | Rasen |
Breeders‚ Cup Classic | 1984 | Nov. | wechselnd, USA | 2.012 m | Sand |
Japan Cup | 1981 | Nov. | Tokyo Racecourse, Japan | 2.400 m | Rasen |
Wetten auf Flachrennen
Auf die drei bei Pferdewetten etablierten Wettprinzipien – Toto, Starting Price und Festkurs – wurde bereits eingangs verwiesen. Diese lassen sich unterschiedlichen Anbietern zuordnen.
Wettprinzipien und wichtige Wettarten
So sind Totowetten ein Angebot der Rennvereine, die Erträge daraus dienen der Sportförderung, während der Starting Price beziehungsweise die Buchmacher-Eventualquote und die Festkurswette den Buchmachern, also den Wettunternehmen, privatwirtschaftlichen Anbietern, zuzurechnen sind.
Im Wesentlichen unterscheiden sich diese drei Angebotsformen durch die Abrechnung. Bei der Festquote weiß der Tipper bereits, zu welchem Kurs seine Wette am Ende abgerechnet werden wird. Der Buchmacher muss dieses Angebot sorgfältig kalkulieren, damit ihm am Ende nicht ein großer Schaden entsteht, weil er eine für ihn nachteiliges Angebot gestellt hat.
Der Starting Price steht demgegenüber erst mit Wettannahmeschluss fest. In Großbritannien wird dieser von einem unabhängigen Gremium auf Basis der Festkursangebote mehrerer verschiedener Buchmacher, wie sie kurz vor Annahmeschluss ausgeschrieben sind, festgelegt.
Es handelt sich dabei um einen etwas besseren Mittelwert aus allen Angeboten. Der Tipper weiß also zum Zeitpunkt der Wettabgabe noch nicht, wie sich der Kurs entwickeln wird.
Selbiges gilt für die Totoquote. Diese wird aus der Gesamtsumme der auf ein Wettangebot platzierten Einsätze und der Summen, die auf die einzelnen Wettausgänge entfallen, errechnet.
Es handelt sich demnach um eine typische Poolwette: Die Auszahlung erfolgt aus dem Wettpool. Das Risiko eines solchen Angebots ist für den Anbieter gering, da er nur ausbezahlt, was sich ohnehin im Geldtopf befindet.
Unabhängig von diesen drei Formen der Wettabrechnung existieren nun mehrere Wettarten, auf die Tipper zurückgreifen können. Sie lassen sich jeweils mittels einer einfachen Fragestellung charakterisieren:
Siegwette – Wer gewinnt das Rennen?
Platzwette – Wer erzielt im Rennen eine Platzierung?
(Je nach Anzahl der Starter und Land variiert die Definition, was ein Platz ist: die Ränge 1-2, 1-3 oder 1-4)
Sieg/Platz-Wette (Each Way) – Wer erzielt womöglich den Sieg, zumindest aber eine Platzierung?
(Splittwette: Die eine Hälfte des Wetteinsatzes wird auf „Sieg“, die andere auf die Wettart „Platz“ gesetzt. Bei einem Sieg werden beide Teile als erfolgreich abgerechnet, bei einer anderen Platzierung nur der Platz-Anteil)
Zwillingswette – Welche zwei Pferde erzielen (in beliebiger Reihenfolge) die Ränge 1 und 2?
Drillingswette – Welche drei Pferde erzielen (in beliebiger Reihenfolge) die Ränge 1, 2 und 3?
Zweierwette – Welches Pferd erzielt den ersten und welches den zweiten Platz?
Dreierwette – Welches Pferd erzielt den ersten, welches den zweiten und welches den dritten Platz?
Itawette – Welches Pferd erzielt den zweiten Platz im Rennen?
Tritawette – Welches Pferd erzielt den dritten Platz im Rennen?
Die meisten dieser Wettklassiker (zumindest aber die Sieg- und die Platzwette) stehen sowohl im Angebot der Buchmacher als auch als Totowette zur Verfügung. Erstere führen darüber hinaus gelegentlich auch Sonderwetten im Angebot.
Dazu zählen etwa Head-to-Head-Wetten (Direktvergleich zweier Starter: Welcher der beiden geht als erster über die Ziellinie?) oder Stallwetten, bei der es sich um eine Form der Siegwette handelt. Schickt ein Besitzer mehrere seiner Tiere in ein und dasselbe Rennen, so lässt sich mit der Stallwette tippen, dass der Sieg an den Stall gehen wird.
Bei all diesen Angeboten handelt es sich um klassische Vorabwetten, das heißt die Wettabgabe steht erst am Tag des Rennens (dies gilt jedenfalls für Totowetten) offen, oder aber (bei vielen Buchmachern) schon einen Tag früher.
Daneben haben sich bei Wettanbietern auch noch sogenannte Langzeitwetten etabliert.
So lässt sich bei den internationalen Klassikern für gewöhnlich bereits viele Monate im Voraus tippen, welcher Starter siegreich sein wird.
Zu diesem Zeitpunkt steht die endgültige Teilnehmerliste zwar noch nicht fest, allerdings wird diese Unsicherheit durch attraktive Quoten ausgeglichen.
Eine Form der Langzeitwetten sind zudem sogenannte Saisonwetten. So lässt sich, vor allem bei englischen Buchmachern, tippen, wer das Trainer-Championat oder wer das Jockey-Championat gewinnen wird.
Einer Erwähnung bedürfen außerdem noch Schiebe- und Systemwetten. Dabei handelt es sich um die Möglichkeit, mehrere Einzeltipps in einer Wette zusammenzufassen. Am Totalisator sind in diesem Zusammenhang etwa Placepot-Wetten oder auch Finish-Wetten geläufig.
Beim Buchmacher können sich Tipper demgegenüber ihre Mehrfachwetten selbst zusammenstellen. Je nach Anzahl enthaltener Tipps und der Art des Wettsystems unterscheidet man etwa Trixie, Patent, Canadian, Yankee oder Lucky 15, Lucky 31 und Lucky 63.
Wetten an der Rennbahn vs. Wetten im Internet
Wetten an der Rennbahn und Wetten im Internet unterscheiden sich vor allem durch die Art des Angebots. Auch wenn Buchmacher nach wie vor an vielen Rennbahnen vertreten sind, vor allem in England, assoziiert man im Wesentlich mit Bahnwetten die Totowetten und mit Internetwetten das Buchmacherangebot.
Tatsächlich nehmen viele Buchmacher auf ihren online Wettportalen aber auch Totowetten entgegen, die sie dann in den Wettpool der Rennbahn vermitteln. Die Rennvereine profitieren so durch eine zusätzliche Vertriebsquelle im Internet, umgekehrt können die Buchmacher ihren Kunden auf diese Weise ein großes Angebotsspektrum bieten.
Der Vorteil von Wetten an der Rennbahn ist freilich, dass man das Rennen hautnah erleben kann. Um diesen Nachteil auszugleichen – und weil man nicht immer vor Ort sein kann – bieten viele Buchmacher Live Streams an.
Unterschiede zwischen den Buchmachern
Je nach Herkunft beziehungsweise Hauptzielmarkt des Anbieters lassen sich in den Wettprogrammen der Buchmacher unterschiedliche Schwerpunkte ausmachen. Die britischen Bookies wie William Hill, Ladbrokes oder Bet365 sind hauptsächlich auf den Heimatmarkt fokussiert.
Das größte Angebot an britischen und irischen Rennen findet man folglich dort, auch die internationalen Klassiker dürfen nicht fehlen, während Deutschland, als vergleichsweise kleine Rennnation, kaum auf dem Radar dieser Wettriesen aufscheint.
Wer aber am deutschen Galopprennsport interessiert ist, kann sich an die deutschen Anbieter von Pferdewetten wenden, darunter Pferdewetten.de und Racebets. Deren Angebot ist beschränkt auf Pferderennen, während bei den britischen Wettunternehmen auch andere Sportwetten zu finden sind.
Dies wirkt sich freilich auch auf das Pferdewettenangebot aus – positiv wie auch negativ. So profitieren Tipper zum einen von einer großen Angebotsvielfalt und zusätzlichen Features aus dem Sportwettenbereich wie dem Cash Out.
Andererseits ist die Pferdewette bei Bet365 und Co aber nur ein Angebot unter vielen und der deutsche Kunde ist eben nicht der typische Pferdewetten-Fan, sondern eher bei den Breitensportarten zu Hause. Dies kann dazu führen, dass manche Galopp-Angebote britischer Bookies in Deutschland nicht verfügbar sind, weil sie für den deutschen Markt aus dem Programm genommen werden.
Sonstiges Wettwissen zu Pferderennen
Wichtige Flachrennen, Wettklassiker, die Regeln und die Systematik im Profisport: Mit diesen Themen, die an dieser Stelle abgehandelt wurden, endet das Wissen rund um das Wetten auf Flachrennen noch lange nicht. Doch sie bieten einen guten Einstieg und einen ersten Gesamtüberblick.
Vertiefende Informationen zu den einzelnen Themenkomplexen finden Leser in unserem Ratgeber, beispielsweise wie man eine Racecard liest, welche Wettsysteme es gibt und welche Wettarten bei amerikanischen und englischen Pferderennen populär sind.
Zudem gibt es Beiträge zu einzelnen internationalen Pferderennbahnen und zu allen wichtigen Veranstaltungen im Galopprennsport.
- großes Wettangebot mit Langzeitwetten
- zahlreiche Bonusaktionen für alle Wettkunden
- kostenlose Live Streams von allen Rennbahnen
- große Auswahl an Zahlungsmethoden
Über den Autor
Nach dem Studium war Dani zunächst für eine Full-Service-Medienagentur tätig, bevor sie im Jahr 2012 den Sport und die Sportwette durch Zufall für sich entdeckte. Mittlerweile kennt sie die Branche von allen ihren Facetten. Ihre besondere Vorliebe gilt der Auseinandersetzung mit neuen Themen, weshalb sie sich bevorzugt mit Strategien, sonstigem Sportwetten Know-How und neuen Wettanbietern befasst.