Beim sogenannten Cash Out handelt es sich um ein Feature, das ursprünglich nicht im Zusammenhang mit Pferdewetten entstanden ist, sondern erstmals im Rahmen von anderen Sportwetten vorgestellt wurde.
Eine Vorreiterrolle bei der Etablierung bekleidete William Hill. Der englische Buchmacher präsentierte seine Cash In-Funktion bereits im Jahr 2012, andere große Branchenvertreter zogen nach und mittlerweile ist dieses Angebot aus den Online Sportsbooks nicht mehr wegzudenken.
Insbesondere bei Fußballwetten erfreut es sich großer Beliebtheit. Vielleicht ist dies auch der Grund, weshalb Buchmacher, die sich ausschließlich der Pferdewette verschrieben haben – Racebets und Pferdewetten.de –, eher zögerlich darin sind, das Feature anzubieten.
Wer Wert auf selbiges legt, sollte sich demnach eher einem der internationalen Sportwetten Anbieter zuwenden. Was aber bedeutet nun Cash Out?
Cash Out: Die Reißleine für riskante Wetten
Wer kennt sie nicht, diese Situation: Die Wette ist platziert, doch plötzlich kommen Zweifel auf, ob die Tippentscheidung die richtige war.
Mit dem Cash Out hat sich die Sachlage allerdings geändert. Er gibt dem Kunden die Möglichkeit, einzugreifen, noch bevor der eigentliche Abrechnungszeitpunkt der Wette (üblicher Weise mit Ende des Rennens und bestätigter Richterentscheidung) gekommen ist.
Die Wette an sich lässt sich zwar nicht zurückziehen, vielmehr kann sich der Tipper auf Wunsch zur Cash Out-Quote auszahlen lassen.
Wettanbieter errechnet den Cash Out Betrag
Der Wettanbieter errechnet also – in Abhängigkeit der aktuellen Gegebenheiten –, welchen Betrag er dem Kunden ausschütten würde, entscheidet sich dieser für den Cash Out der Wette.
Hat der Kunde beispielsweise eine Siegwette abgeschlossen und ist die Wahrscheinlichkeit, dass das getippte Pferd als erstes über die Ziellinie gehen wird, seit der Wettabgabe deutlich gesunken, so wird die angebotene Auszahlungsquote weit unter der ursprünglichen liegen.
Im schlimmsten Fall steht sie sogar unter 1,00 – was bedeutet, dass der Tipper einen Betrag zurückerhält, der unter dem getätigten Wetteinsatz liegt.

Nichtsdestotrotz: In der Annahme, dass die Wette zu riskant geworden ist, beziehungsweise wenn die Überzeugung wächst, dass das getippte Tier die Leistung aus unterschiedlichsten Gründen doch nicht erbringen kann, kann der Kunde seinen Verlust mittels Cash Out minimieren.
Dies allerdings nicht zwangsläufig, sondern nur dann, wenn das Feature auch für die gegenständliche, offene Wette zur Verfügung steht.
Ob und wann dies der Fall ist, ist von Wettanbieter zu Wettanbieter unterschiedlich geregelt.
Wettmärkte, Single & Multi Bets: Die Anwendungsbereiche von Cash Out
Eines ist klar: Das breiteste Anwendungsgebiet von Cash Out besteht bei den Buchmachern üblicherweise im Fußball-Sportsbook, das schließlich auch die weltweit größte Nachfrage hat.
Einzel- und Mehrfachwetten, pre-match und live sowie bei allen wichtigen Wettmärkten kann das Feature dort zum Einsatz gebracht werden.
Bei Pferdewetten, die lediglich Nutznießer dieser Erfindung sind, ist die Verwendung des Cash Out stärker eingeschränkt, was aber zum Teil auch mit den spezifischen Merkmalen der Sportart zusammenhängt.
Gegen Ende der Spielzeit ist das nicht mehr der Fall, weshalb die Cash Out-Option meistens fünf Minuten vor Spielende geschlossen wird.
Pferderennen aber, mit Ausnahme von Jagdrennen, spielen sich in einem wesentlich kürzeren Zeitrahmen ab; die Entscheidung über Sieg oder Niederlage fällt binnen ein bis drei Minuten.
Cash Out so wie Livewetten bei Pferderennen mit geringer Bedeutung
Ebenso wie Livewetten bei Pferderennen deshalb vergleichsweise geringe Bedeutung zukommt, gilt dies auch für den Cash Out.
Stattdessen erweist sich die Schiebewette als attraktives Einsatzgebiet. Sind beispielsweise die ersten Tipps einer Sechser-Wette aufgegangen, kann es sich lohnen, den Cash Out zu beantragen.
Ein Gewinn ist dem Kunden in diesem Fall bereits gewiss und der Totalverlust, der mit jedem offenen Tipp zwangsläufig noch im Raum steht, kann auf diese Weise abgewendet werden.
Eine weitere Option in einer solchen, wie der beschriebenen Situation, wäre ein partieller Cash Out. Das heißt, der Kunde lässt sich nur einen Teilbetrag ausbezahlen, während der restliche Wetteinsatz in der Wette verbleibt.
Die Wette wird also nicht geschlossen, sondern nur in ihrem Wert verringert. Damit sichert sich der Kunde vorab einen kleinen Gewinn, zugleich wahrt er aber die Chance auf einen noch größeren, sollte die Wette letztlich erfolgreich sein.
Einschränkungen bei der Auswahl von Wettarten für Cash Out
Auch hinsichtlich Wettarten gibt es Einschränkungen bei der Nutzung des Cash Out. Bei Pferdewetten bleibt das Feature zumeist auf die Hauptwettmärkte beschränkt: die Siegwette in jedem Fall, oftmals auch noch die Platz- und/oder Each Way-Wette. Um zu prüfen, welche Tipps konkret vom Cash Out erfasst sind, gibt es zwei Möglichkeiten.
- großes Wettangebot mit Langzeitwetten
- zahlreiche Bonusaktionen für alle Wettkunden
- kostenlose Live Streams von allen Rennbahnen
- große Auswahl an Zahlungsmethoden
Ist der Tipp bereits eingereicht, so kann man im Wettkonto unter den offenen Wetten nachsehen, ob ein Cash Out verfügbar ist. Dort ist zumeist auch der aktuelle Cash Out-Preis ausgewiesen.
Einige Buchmacher kennzeichnen die Tippoptionen, für die eine solche Vorab-Auswertung möglich ist, zudem im Wettangebot (bspw. Betvictor) oder im Wettschein (bspw. Betfair) mit einem eigenen Cash Out-Symbol.
So weiß der Kunde bereits vorab, ob das Feature für seine Wette verfügbar sein wird.
Sonderfall Poolwetten
Die Cash Out Funktion wurde ursprünglich für Sportwetten und somit für Festkurswetten eingerichtet. Dieses Angebot hat der Buchmacher schließlich selbst in der Hand: er legt die Preise fest, daher kann er auch bestimmen, ob und zu welchen Konditionen er die Wette an den Kunden vorzeitig „zurückverkauft“.
Allerdings gibt es auch noch ein internationales Poolwetten-Angebot des privatrechtlichen Anbieters Colossus Bets, an das die Sportsbooks einiger Buchmacher, unter anderem jenes von Racebets und Bet365, angeschlossen sind.
Für ausgewählte Colossus-Wetten ist bei letzterem ein Cash Out möglich.
Zusammenfassung & Fragen zum Cash Out
Cash Out bei Pferdewetten bedeutet, sich die bereits getätigte, aber noch offene Wette auszahlen zu lassen. Die Wette wird nicht storniert, sondern der Wettanbieter verkauft – salopp formuliert – die Wette noch vor dem eigentlichen Abrechnungszeitpunkt zurück an den Kunden.
Um welchen Preis dieser Rückkauf vonstattengehen kann – ob der Kunde damit einen Gewinn oder Verlust macht –, entscheidet der Buchmacher und steht in Abhängigkeit vom Status der Wette.
Das heißt ob sich die Erfolgswahrscheinlichkeit geändert hat oder auch ob bereits Teile der Wette – bei Mehrfachwetten – aufgegangen sind. Je nach dem liegt der Auszahlungspreis über oder unter dem Wert des ursprünglichen Wetteinsatzes.
Die Antwort auf diese Frage lautet: mit Einschränkungen. Das Cash Out Feature wurde ursprünglich für Sportwetten eingerichtet. Die großen, internationalen Sportwetten Anbieter, die natürlich auch Pferdewetten im Angebot haben, ermöglichen den Cash Out auch bei einigen Tipps auf Pferderennen.
Reine Pferdewetten-Buchmacher hingegen führen dieses Angebot im Regelfall nicht. Ein Cash Out ist zudem nur bei Buchmacherwetten, nicht aber bei Totowetten möglich.
Ein Cash Out kann zunächst einmal nur dann beantragt werden, wenn er vom Buchmacher angeboten wird. Meistens sind bereits die Wettangebote entsprechend gekennzeichnet oder gibt es einen Hinweis auf den Cash Out im Wettschein.
Ist die Wette bereits abgegeben, lässt sich im Wettkonto prüfen, ob das Feature zur Verfügung steht. Ist dies der Fall, so liegt die Entscheidung beim Tipper: er muss das Risiko der Wette gegen den Cash Out-Preis, den der Wettanbieter bereit ist zu zahlen, abwägen.
Die Höhe der Auszahlung beim Cash Out ist abhängig vom Status der Wette. Wird etwa eine Schiebewette (Kombiwette) mit Cash Out vorzeitig abgerechnet, nachdem ein oder zwei Tipps dieser Wette bereits aufgegangen, die anderen Tipps aber noch offen sind, so wird der Tipper seinen Wetteinsatz zuzüglich eines Gewinns ausbezahlt bekommen.
Handelt es sich demgegenüber um eine Einzelwette, deren Prognose sich vor dem Rennen aus welchem Grund auch immer verschlechtert hat, so kann es sein, dass die Höhe des Cash Out unter dem Wetteinsatz liegt.
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Über den Autor
Nach dem Studium war Dani zunächst für eine Full-Service-Medienagentur tätig, bevor sie im Jahr 2012 den Sport und die Sportwette durch Zufall für sich entdeckte. Mittlerweile kennt sie die Branche von allen ihren Facetten. Ihre besondere Vorliebe gilt der Auseinandersetzung mit neuen Themen, weshalb sie sich bevorzugt mit Strategien, sonstigem Sportwetten Know-How und neuen Wettanbietern befasst.