Um den Gewinn aus einer Wette zu berechnen, bedarf es zweier Komponenten: dem Wetteinsatz, den der Tipper selbst bestimmt, und einer sogenannten Gewinnquote.
Hierzulande wird selbige als Dezimalzahl (mit Kommastellen) angeschrieben, woraus sich die einfache Rechnung ergibt: Wetteinsatz x Quote = Gewinn. Bei einer Quote von 2,5 und einem Wetteinsatz von 4 Euro würde der Tipper demnach im Gewinnfall 10 Euro ausbezahlt bekommen.
Von der Rennbahn sind mitunter die dort vorherrschenden sogenannte Eventualquoten (= variable Quoten) ein Begriff. Selbige sind vor Rennbeginn auf Anzeigetafeln angeschrieben, repräsentieren aber lediglich eine Momentaufnahme, weshalb sie bestenfalls als Orientierung dienen.
Die eigentliche Gewinnquote, zu der der Tipper ausbezahlt wird, steht auf der Rennbahn nämlich erst nach allgemeinem Wettannahmeschluss fest. Sie ist abhängig von der Größe des Wettpools und der Verteilung der Wetteinsätze.
Anders verhält es sich mit sogenannten festen Quoten, die man nur abseits der Rennbahn bei einem Buchmacher für Pferdewetten antrifft.
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Der Vorteil für den Tipper: der potentielle Gewinn ist bei Buchmacherwetten vorab kalkulierbar
Im Gegensatz zum traditionellen Wettangebot auf der Rennbahn bieten Buchmacher ihre Wetten nämlich zu einem Festkurs an. Dies bedeutet nichts anderes, als dass die Quote, wie sie dem Kunden zu dem Zeitpunkt, zu dem er seine Wette platziert, angezeigt wird, bindender Bestandteil des Wettgeschäfts zwischen Buchmacher und Tipper ist.
Dem Kunden gibt dieser Umstand eine gewisse Planungssicherheit: Er kann bereits beim Wettabschluss errechnen, welchen Betrag er im Gewinnfall ausbezahlt bekommt. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil, vor allem für Tipper, die langfristige Wettstrategien verfolgen.
Schließlich baut so gut wie jede klassische Wettstrategie auf der Voraussetzung auf, dass der Tipper die Höhe der potentiellen Gewinnsumme durch seinen Wetteinsatz steuern kann.
Des Einen Vorteil ist freilich des Anderen Nachteil. Indem er nämlich eine Gewinnquote garantiert, nimmt der Buchmacher ein großes Risiko auf sich, und zwar jenes, sich bei der Berechnung der Quoten zu verkalkulieren.
Planungssicherheit für Tipper = Risiko für die Buchmacher
Wie für jedes Unternehmen gilt auch für den Buchmacher, dass sein Angebot nur dann wirtschaftlich sinnvoll ist, wenn er daran verdient.
Weil sich mit jeder neuen Wette eines Kunden die Gewichtung der Wetteinsätze auf die unterschiedlichen Wettergebnisse ändert, muss er seine Quote ständig anpassen, um sich unabhängig davon, wie das Rennen ausgeht, eine Einnahme aus der Wette zu sichern.
Ist dies noch ein relativ simples mathematisches Problem, so hat der Buchmacher bei seinen Quotenanpassungen auch noch andere Faktoren, die weitaus unberechenbarer sind, zu berücksichtigen.
Dazu zählt beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, mit der ein bestimmtes Wettergebnis (bspw. Sieg Pferd A) eintritt. Diese steht ihrerseits in Abhängigkeit von anderen, veränderlichen Variablen wie die aktuelle Rennform des Pferdes, seinem Jockey usw.
Quotenberechnung als Herausforderung für Buchmacher
Die Berechnung von Quoten ist also eine große mathematische Herausforderung. Letztlich kommt es in der Praxis aber lediglich darauf an, dass für den Buchmacher die Bilanz aus dem gesamten Sportsbook positiv ist. Einzelne Wetten fallen dabei weniger ins Gewicht.
Daraus ergibt sich ein gewisser Handlungsspielraum, den Buchmacher gelegentlich nutzen, um ihren Kunden bei bestimmten Wettereignissen besonders gute Quoten zu bieten – Quoten, die den einzeln Anbieter aus dem Feld der Konkurrenz in positivem Sinne hervorstechen lassen.
Bei einem Festkurs macht es sich demnach durchaus bezahlt, vor Wettabgabe einen Quotenvergleich unter den Buchmachern anzustellen, um das beste Angebot zu ermitteln.
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Über den Autor
Nach dem Studium war Dani zunächst für eine Full-Service-Medienagentur tätig, bevor sie im Jahr 2012 den Sport und die Sportwette durch Zufall für sich entdeckte. Mittlerweile kennt sie die Branche von allen ihren Facetten. Ihre besondere Vorliebe gilt der Auseinandersetzung mit neuen Themen, weshalb sie sich bevorzugt mit Strategien, sonstigem Sportwetten Know-How und neuen Wettanbietern befasst.