Die Professionalisierung des Pferderennsports erfolgte in Deutschland im Zuge des 19. Jahrhunderts. In diese Zeit datiert auch die Errichtung der meisten Rennbahnen, von denen es in der Bundesrepublik eine stattliche Zahl gibt.
Die größten und heute wichtigsten lassen sich freilich an fast einer Hand abzählen. So sind die höchsten Leistungsprüfungen Deutschlands, die sieben Gruppe I-Rennen für Galopper, auf insgesamt sechs Sportstätten konzentriert.
Mit den Standorten Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf und Köln sind fünf davon an große Städte angebunden, einzig die Rennbahn von Iffezheim nahe der Kurstadt Baden-Baden bildet eine Ausnahme.
Dessen ungeachtet bietet sie die höchste Zahl an Gruppenrennen im Jahr – 12 sind es insgesamt.
Deutschlands wichtigste Rennbahnen im Überblick
Rennbahn | Eröffnet | Kapazität | Gruppe I-Rennen |
Berlin-Hoppegarten | 1868 | 31.500 Besucher | Großer Preis von Berlin |
Iffezheim / Baden-Baden | 1858 | 24.000 Besucher | Großer Preis von Baden |
Hamburg-Horn | 1855 | 50.000 Besucher | Deutsches Derby |
München-Riem | 1897 | 25.000 Besucher | Großer Dallmayr-Preis, Großer Preis von Bayern |
Düsseldorf-Grafenberg | 1909 | 20.000 Besucher | Preis der Diana |
Köln-Weidenpesch | 1898 | 20.150 Besucher | Preis von Europa |
Berlin-Hoppegarten
Eröffnet wurde die Rennbahn im Osten der Bundeshauptstadt einst in Gegenwart von König Wilhelm I. und Otto von Bismarck und mit 1.000 Einstellplätzen beherbergte sie das größte Trainingszentrum Deutschlands für Galopper. Doch die beiden Weltkriege und die anschließende DDR-Zeit bereitete der Blütezeit ein Ende.
In der Folgezeit sind viele Rennen – der Preis der Diana, das Henkel-Rennen oder auch das Union-Rennen – aus Berlin abgewandert und nach der Wende fehlte dem Rennverein das Geld. Richtig aufwärts ging es mit dem Standort erst wieder, als die Anlage 2008 in Privatbesitz überging.
Der neue Eigentümer investierte unter anderem auch in die Bollensdorfer Trainierbahn, die heute wieder, eingebettet in ein herrliches Waldstück, nicht nur als eine der schönsten, sondern auch als eine der modernsten deutschen Trainingsstätten für Galopper gilt.
Jahreshighlights im Rennkalender sind das Oleander-Rennen, eine Gruppe II-Prüfung für Langstreckenspezialisten (3.200 Meter), das Diana-Trial für dreijährige Stuten (Gruppe II), der Preis der Deutschen Einheit am 3. Oktober und im Hochsommer der Große Preis von Berlin.
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Iffezheim / Baden-Baden
Der Ort Iffezheim, klein und beschaulich zwischen Schwarzwald und den französischen Vogesen gelegen, hat seine auf den ersten Blick ungewöhnliche Stellung im deutschen Galopprennsport dem Badener Casinobetreiber Edouard Bénazet zu verdanken. 1858 ließ er am Ortsrand eine Rennbahn errichten, um der feinen Gesellschaft den Aufenthalt in der nahegelegenen Kurstadt schmackhaft zu machen.
Berühmt ist die Anlage heute vor allem aufgrund ihrer Silhouette: der Iffezheimer-Tribüne, ursprünglich 1890 errichtet, die in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts an ihren Flanken links und rechts um zwei Türme erweitert wurde.
Benannt sind sie nach den berühmten Galoppern Kincsem und Oleander, die sich beide mit einem Rekord von drei Siegen im Großen Preis von Baden in die Geschichtsbücher eingetragen haben.
Diese älteste Iffezheimer Leistungsprüfung, die schon beim Eröffnungsmeeting 1858 eingeführt worden war, besteht nach wie vor und ist das einzige Gruppe I-Rennen, das heute in Baden-Baden abgehalten wird.
Rennbahn Baden-Baden
Diese älteste Iffezheimer Leistungsprüfung, die schon beim Eröffnungsmeeting 1858 eingeführt worden war, besteht nach wie vor und ist das einzige Gruppe I-Rennen, das heute in Baden-Baden abgehalten wird.
Neben der Großen Woche gibt es an der Rennbahn Iffezheim noch zwei weitere Termine für Galoppfans, das Frühjahrs-Meeting und das Sales & Racing Festival im Herbst.
Hamburg-Horn
Der Name Hamburg-Horn ist untrennbar mit dem Deutschen Derby verbunden, dem mit 650.000 Euro Preisgeld teuersten Galopprennen Deutschlands.
Erstmals 1869 abgehalten, ist die Leistungsprüfung für Dreijährige beziehungsweise das gleichnamige Derby-Meeting heute der einzige Termin im Hamburger Rennkalender.
Abseits davon wird das Gelände der Rennbahn für Flohmärkte, den berühmten Flohdom Horner Rennbahn und Veranstaltungen genutzt. Mit Platz für 50.000 Zuseher ist die Anlage dafür geradezu prädestiniert.
Eine architektonische Besonderheit ist der Tunnel, fertiggestellt 1912, der unter dem Geläuf in das Innere des Ovalkurses führt und dieses somit auch während der Rennen zugänglich macht. Ebenfalls die beiden Weltkriege überdauert hat eine der historischen Tribünen und das Waagegebäude.
München-Riem
Im Jahr 1897 erhielt auch die bayerische Hauptstadt München ihre eigene – zugleich ist es die landesweit einzige – Galopprennbahn.
Mit dem Sekretariatsgebäude, einem schmucken Bauwerk mit Holzfassade, hat eine der ursprünglichen Einrichtungen aus dem Gründungsjahr die Zeit überdauert.
Fast ebenso lang, seit 1900, besteht auch der Große Dallmayr-Preis, damals noch Bayerisches Zuchtrennen genannt, der alljährlich Ende Juli den Saisonhöhepunkt markiert.
Angeschlossen an die Rennbahn ist ein Trainingszentrum für Galopper, dessen Stallungen Unterkunft für bis zu 350 Tiere bietet.
Düsseldorf-Grafenberg
Eine der historisch wie landschaftlich schönsten Rennanlagen Deutschlands liegt im Grafenberger Wald von Düsseldorf.
Die Alte Waage, das Haupttor, die Wettkasse und die Nebentribüne – allesamt aus der Vor- oder Zwischenkriegszeit – prägen als denkmalgeschützte Gebäude maßgeblich das Erscheinungsbild der Anlage.
Besonders ist auch die Rennstrecke, die statt im Oval in einem Dreieck angelegt ist und die Jockey und Galopper über einen Anberg führt, bevor es auf die Zielgerade geht.
Das wichtigste, in Düsseldorf abgehaltene Rennen, ist der Preis der Diana, ein Dreijährigenrennen für Stuten. Mit den German 1000 Guineas verfügt die Rennbahn über eine weitere Stutenprüfung, die Gruppenstatus hält (Gruppe II).
Köln-Weidenpesch
Die Kölner Rennbahn ist gemeinsam mit anderen Sportanlagen der Stadt im Weidenpescher Park untergebracht. Internationale Anziehungskraft besitzt der Preis von Europa im September, zu dem fast jedes Jahr auch Galopper aus Frankreich, Irland oder Großbritannien gemeldet sind.
Außerdem ist Köln Austragungsort des ältesten Galopprennen Deutschlands, dem erstmals 1834 in Berlin-Tempelhof abgehaltenen Union-Rennen (Gruppe II). Über Stationen in Berlin-Hoppegarten und Grunewald fand es seinen Weg 1947 nach Köln. Heute gilt es als wichtigstes Vorbereitungsrennen auf das Deutsche Derby.
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Auch aus architektonischer Sicht ist die Rennbahn einen Besuch wert. Viele Einrichtungen der von Otto March, einem berühmten Berliner Architekten, geplanten Anlage sind noch erhalten, darunter die 1897 erbaute Haupttribüne.
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Über den Autor
Birgit hat ihr Leben dem Sport verschrieben. Ihr Weg führte die ehemalig Leistungssportlerin über den Sportjournalismus schließlich zum Thema Sportwetten. Nachdem Sie einen bekannten Wettanbieter mehrere Jahre im Bereich PR & Sponsoring betreute, wechselte sie 2010 die Seiten und testet seither das Angebot der diversen Sportwettenanbieter mit ihrem strengen Blick auf Qualität und Zuverlässigkeit.