Der Ascot Racecourse ist, mit annähernd 800.000 Besuchern im Jahr, einer der meistbesuchten Großbritanniens. Dabei ist er vor allem für eines bekannt:
Seinem engen Bezug zum britischen Königshaus, die schon seit der Gründung im Jahr 1711 besteht.
Seither sind die Royals, deren Leidenschaft für den Pferderennsport fast alle Generationen überspannt (mit Ausnahme von Queen Victoria), dort oft gesehene Gäste.
1813 stellt sogar ein Gesetzesakt des Parlaments sicher, dass die Rennbahn für alle Zeit unter der Verwaltung der Krone bestehen bleibt „as a Racecourse for the Public Use“.
Eckdaten & Informationen zur Anlage Ascot
Betreiber: Ascot Racecourse Limited
Adresse: Ascot Berkshire SL5 7JX
Webseite: https://www.ascot.co.uk/
Kapazität: 70.000 Besucher
Nutzung: Mixed Racing
Eröffnet: 11. August 1711
Vor diesem Hintergrund entstand das wohl glamouröseste Rennmeeting Englands, das Royal Ascot, das unter der Schirmherrschaft der Königsfamilie steht und als solches große Strahlkraft in allen Gesellschaftskreisen besitzt.
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Dabei wäre es falsch, das berühmte Sommermeeting auf die Rolle eines gesellschaftlichen Events zu reduzieren. Vielmehr ist es der wichtigste Termin der britischen Flat Season.
Im Verlauf von fünf Tagen werden immerhin acht Group 1-Rennen zur Austragung gebracht.
Weitere fünf Prüfungen aus der höchsten Leistungsstufe finden an Terminen im Juli und im Oktober statt, sodass auf Ascot – mit 13 insgesamt – die meisten Group 1-Rennen in ganz Großbritannien entfallen.
Flat Season in Ascot: Wichtige Meetings & Renntermine
seit | Termin | Group | Distanz | Alter | |
Royal Ascot | |||||
Queen Anne Stakes | 1840 | Juni | G1 | 1.609 m | 4+ J. |
King’s Stand Stakes | 1860 | Juni | G1 | 1.006 m | 3+ J. |
St James’s Palace Stakes | 1834 | Juni | G1 | 1.603 m | 3 J. H |
Prince of Wales’s Stakes | 1862 | Juni | G1 | 2.004 m | 4+ J. |
Gold Cup | 1807 | Juni | G1 | 4.014 m | 4+ J. |
Commonwealth Cup | 2015 | Juni | G1 | 1.107 m | 3 J. H + S |
Coronation Stakes | 1840 | Juni | G1 | 1.603 m | 3 J. S |
Diamond Jubilee Stakes | 1868 | Juni | G1 | 1.207 m | 4+ J. |
King George Weekend | |||||
King George VI and Queen Elizabeth Stakes | 1951 | Juli | G1 | 2.406 m | 3+ J. |
British Champions Day | |||||
British Champions Sprint Stakes | 1946 | Okt. | G1 | 1.207 m | 3+ J. |
British Champions Fillies‘ and Mares‘ Stakes | 1946 | Okt. | G1 | 2.406 m | 3+ J. S |
Queen Elizabeth II Stakes | 1955 | Okt. | G1 | 1.609 m | 3+ J. |
Champion Stakes | 1877 | Okt. | G1 | 2.012 m | 3+ J. |
Weitaus weniger bekannt ist demgegenüber, dass in Ascot auch während der Jump Season gelaufen wird. In den Herbst- und Wintermonaten fungiert die Rennbahn nämlich seit 1965 auch als Austragungsort von Jagdrennen.
Drei Grade 1-Prüfungen haben dort ihre Heimat. Mit acht National Hunt-Meetings im Vergleich zu den 18 Flat-Meetings ist die Bedeutung von Ascot als Jagdrennkurs jedoch deutlich geringer.
Angelegt ist die Bahn in Ascot, deren Streckenführung im Uhrzeigersinn erfolgt, in einem Dreieck und sie misst, einmal rundum, etwa 2.816 Meter.
Hinzu kommt eine nur bei Flachrennen genutzte, über das Dreieck hinaus um 500 Meter verlängerte Gerade. Für die Jagdrennen ist der Kurs mit 6 (Hurdles) beziehungsweise 10 (Chases) Hindernissen ausgestattet.
Jump Season in Ascot: Wichtige Renntermine
seit | Termin | Typ | Grade | Distanz | Jumps | Alter | |
Ascot Hurdle | 1978 | Nov. | Hurdle | G2 | 3.875 m | 10 | 4+ J. |
Long Walk Hurdle | 1965 | Dez. | Hurdle | G1 | 5.029 m | 12 | 4+ J. |
Clarence House Chase | 1989 | Jän. | Chase | G1 | 3.371 m | 13 | 5+ J. |
Ascot Chase | 1995 | Feb. | Chase | G1 | 4.302 m | 17 | 5+ J. |
Außerdem müssen Teilnehmer mit einem Gefälle zurechtkommen. Vom Startpunkt geht es zunächst bergab bis zum tiefsten Punkt der Bahn, der als Swinley Bottom bezeichnet wird.
Von dort geht es wieder aufwärts bis zum Zielpfosten. Etwa 22 Meter beträgt der Höhenunterschied, weshalb der Kurs in Ascot auch als besonders anspruchsvoll gilt.
Die wichtigsten Unterschiede von Hurdles und Steeplechases:
- Die Hindernisse bei Chases sind höher (ab 1,4 Meter) als bei Hurdles (ab 1 Meter)
- Bei gleicher Distanz sind bei Chases mehr Sprünge zu absolvieren
- Die Distanzen können bei Chases bis zu 7 Kilometer betragen, bei Hurdles sind es unter 5,5
- Die Hindernisse sind bei Chases stabiler und fester gebaut als bei Hurdles
Neben den klassischen Meetings, von denen abgesehen vom Royal Ascot noch das King George Weekend und der British Champions Day herausstechen, ist auch noch der Shergar Cup im August zu nennen.
Ungewöhnlich ist diese Veranstaltung deshalb, weil es sich um einen Teamevent für Jockeys handelt.
Es gewinnt diejenige Mannschaft, die über alle sechs abgehaltenen Rennen hinweg am Besten abschneidet. Initiiert und ursprünglich gestiftet wurde der Cup in Gedenken an den Epsom Derby-Sieger von 1981, den Hengst Shergar.
Zur Geschichte der Rennbahn
Der Erzählung zufolge stieß Queen Anne, die begeisterte Anhängerin des Pferderennsports war, bei einer Ausfahrt nahe Windsor Castle 1711 auf ein Landstück, das sich, wie sie sagte, ideal dazu eignet „to gallop at full stretch“.
Und so wurde auf ihr Geheiß bereits am 11. August desselben Jahres das erste Rennen, Her Majesty’s Plate, abgehalten. Als Preisgeld waren 100 Guineas ausgelobt.
Besucher mussten die Rennen vom Rücken ihrer Pferde, aus der Kutsche oder aus einem, für jedes Meeting neu errichteten hölzernen Unterstand verfolgen. Erst 1793 wurde unter George III. die erste Tribüne errichtet.
Zwar sicherte nicht zuletzt die Strahlkraft des Königshauses der Rennbahn von Anfang an das Interesse des Adels und der Bevölkerung, doch erst unter George IV. etablierte sie sich endgültig zu einem Zentrum des gesellschaftlichen Lebens.
Damit einher ging auch die Entwicklung des heute noch gültigen formalen Dresscodes.
Anzug, Krawatte und Zylinder als Dresscode in Ascot
Maßgeblich daran beteiligt war Beau Brummell, ein Lebemann und Freund George des IV, der den modernen Männeranzug und die Krawatte etablierte. Gemeinsam mit dem im späten 18. Jahrhundert aufgekommenen Zylinder (Topper) sind diese Kleidungsstücke auch heute noch Teil der Kleiderordnung in Ascot.
Auf König George IV. geht auch die Tradition der königlichen Prozession zurück, die erstmals 1825 abgehalten wurden. Dabei zieht das Staatsoberhaupt bei seiner oder ihrer Ankunft in Ascot in einer Kutsche an den Tribünen vorbei.
Ebenfalls ihren festen Platz beim Royal Meeting haben die Greencoats (eigentlich Yeoman Prickers‘), deren Rolle am ehesten mit denen eines Ordners übersetzt werden kann.
Als Greencoats werden sie in Ascot deshalb bezeichnet, weil sie traditionell einen Frack aus grünem Samt tragen. Dieser Brauch geht angeblich auf Queen Anne zurück, die die Uniform ihrer Yeoman Prickers‘ aus in Windsor Castle übriggebliebenen Vorhangstoff anfertigen ließ.
Architektur der Rennbahn im Laufe der Epochen
Die Jahre gingen auch an der Rennbahn selbst und an ihrer Architektur nicht ohne Spuren vorüber. Vielmehr prägte jede Epoche das Erscheinungsbild der Anlage maßgeblich.
Neue Tribünen wurden gebaut und alte abgerissen – einerseits um dem wachsenden Publikum, andererseits um den Vorstellungen des jeweiligen Monarchen gerecht zu werden.
Ascot Racecourse
So war Ascot zuerst vom Georgianischen, dann vom Viktorianischen und Edwardianischen Baustil geprägt. 1961 mussten die historische Bauten ein letztes Mal weichen, um dem Queen Elizabeth II Grandstand Platz zu machen, über die die Presse urteilte: „The structure strongly resembles a new skyscraper block of offices“.
Heute gibt es auch diese Tribüne nicht mehr. Die jüngste, dabei umfassendste Bauphase der Jahre 2004 bis 2006 bescherte Ascot nämlich einmal mehr eine neue, sehr große und moderne Haupttribüne, direkt im Herzen der Anlage.
Auch andere Teile der Infrastruktur blieben bei dem 200 Millionen Pfund-Projekt, das die Queen persönlich beaufsichtigte, nicht unangetastet. So wurde etwa der Führring verlegt und die Rennstrecke angepasst.
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Über den Autor
Martin ist seit mehr als 15 Jahren im Geschäft mit Sportwetten und Pferdewetten tätig. Vom einfachen Kassenpersonal im Wettshop bis zum CEO eines großen Wettanbieters hat er dabei alle Stationen in diesem Business erfolgreich durchlaufen. Seit 2011 ist Martin als Berater in der Wettbranche aktiv und widmet sich in erster Linie dem Testen und Vergleichen der verschiedenen Wettanbieter im Internet.