Gulfstream Park

Mit dem US-amerikanischen Galopprennsport brachte man in Europa, das selbst über eine reichhaltige Galoppszene verfügt, viele Jahre lang die Tracks in New York (Belmont Park, Saratoga), Kalifornien (Santa Anita Park, Del Mar) oder Kentucky (Churchill Downs) in Verbindung.

Dies hat vor allem mit den großen Leistungsprüfungen zu tun, die dort angesiedelt sind, allen voran das berühmte Kentucky Derby.

Erst seit der Jahrtausendwende hat sich der 1939 gegründete Gulfstream Park, der auf halber Strecke zwischen Fort Lauderdale und Miami in Hallendale (Florida) liegt, auch diesseits des Atlantiks vermehrt ins Gespräch gebracht. Und das hat vor allem mit einem Mann zu tun: Frank Stronach.

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Eckdaten & Informationen zur Anlage Gulfstream Park

Betreiber: Stronach Group

Adresse: 901 S Federal Hwy, Hallandale Beach, FL 33009

Webseite: https://www.gulfstreampark.com/

Nutzung: Flat Racing

Eröffnet: 1. Februar 1939

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Indirekt durch seine Unternehmen ist der österreichische Self-Made-Millionär seit 1999 Eigentümer der Rennbahn und unter seiner Ägide wurde Gulfstream Park mit einer angeschlossenen Shopping Mall, Restaurants und einem Casino inklusive zahlreicher Sportwettenanbieter zu einem gewaltigen Entertainment-Komplex ausgebaut.

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Keine Frage also, dass auch die Pferdewetten in Gulfstream Park eine Hauptrolle spielen.

Neben Gulfstream Park besitzt die Stronach Group noch zahlreiche andere Race Tracks in den USA (unter anderem Santa Anita Park, Golden Gate Fields, Laurel Park und Pimlico Race Course). Weil in den USA 90% der Pferdewetten off-track platziert werden, hat das Unternehmen auch eine eigene offizielle Wettapp herausgebracht.

Pferdewetten USA

Auch am Rennprogramm wurde, um den Standort aufzuwerten, seit der Übernahme gefeilt. Aushängeschild der Rennbahn ist seit jeher das Florida Derby (Grade I), das darüber hinaus auch als Vorbereitungsrennen im Rahmen der „Road to the Kentucky Derby“ Bedeutung hat.

Ein weiteres Highlight wurde dem Rennkalender mit dem 2017 neu geschaffenen Pegasus World Cup (Grade I) hinzugefügt, der das international weniger beachtete Donn Handicap ablöste.

Die große Aufmerksamkeit, nicht zuletzt auch seine Attraktivität, verschaffte man dem Rennen – und in Konsequenz auch dem Gulfstream Park – durch die Höchstdotierung der Premierenveranstaltung mit 12 Millionen US-Dollar.

Ihm als Gegenstück, für Spezialisten auf der Rasenbahn, zur Seite gestellt wurden zwei Jahre später die Pegasus World Cup Turf Stakes (ebenfalls Grade I).

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Gelaufen wird in Gulfstream Park nämlich, wie in den USA üblich, vorwiegend auf Sanduntergrund. Der im Oval geführte Rundkurs ist etwa 1.810 Meter lang.

Seit der Eröffnung der im Inneren der Bahn angelegten Rasenstrecke im Jahr 1959 haben aber auch Turf-Rennen in den Rennkalender Einzug gehalten.

Traditionell liegt der saisonale Schwerpunkt in Gulfstream Park im Winter, wenn der Fokus von den nördlich gelegenen Tracks in den wärmeren Süden wechselt. Nichtsdestotrotz wird beinah rund ums Jahr gelaufen, mit Ausnahme zweier kurzer Monate im Sommer.

Wichtige Renntermine in Gulfstream Park (Auswahl):

	Level	seit	Bahn	Distanz	Alter
Dezember
Fort Lauderdale Stakes	G2	1947	Gras	1.810 m	3+
Harlan’s Holiday	G3	2011	Sand	1.710 m	3+
Rampart	G3	1976	Sand	1.609 m	3+ S
Sugar Swirl Stakes	G3	1981	Sand	1.207 m	3+ S
Mr Prospector	G3	1946	Sand	1.408 m	3+
Jänner
Tropical Turf Stakes	G3	1972	Gras	1.609 m	4+
Pegasus World Cup	G1	2017	Sand	1.810 m	4+
Pegasus World Cup Turf	G1	2019	Gras	1.911 m	4+
Inside Information Stakes	G2	1976	Sand	1.408 m	4+ S
W. L. McKnight Stakes	G3	1973	Rasen	2.414 m	4+
Marshua’s River	G3	2001	Rasen	1.609 m	4+ S
Fred W. Hooper Stakes	G3	1985	Sand	1.609 m	4+
Februar
Suwannee River Stakes	G3	1947	Rasen	1.810 m	4+ S
Fountain of Youth Stakes	G2	1945	Sand	1.710 m	3
Canadian Turf Stakes	G3	1967	Rasen	1.609 m	4+
Gulfstream Park Mile Stakes	G2	1946	Sand	1.609 m	4+
Davona Dale Stakes	G2	1988	Sand	1.609 m	3 S
Mac Diarmida Stakes	G2	1995	Rasen	2.212 m	4+
März/April
Florida Derby	G1	1952	Sand	1.810 m	3
Gulfstream Park Oaks	G2	1971	Sand	1.710 m	3 S
Pan American Stakes	G2	1962	Gras	2.414 m	4+
Orchid Handicap Stakes	G3	1965	Gras	2.414 m	4+
Juni/Juli
Princess Rooney Stakes	G2	1985	Sand	1.408 m	3+ S
Smile Sprint Handicap	G3	1984	Sand	1.207 m	3+

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Zur Geschichte der Rennbahn

Die Eröffnung des Gulfstream Park fand im Rahmen eines Vier-Tage-Meetings im Februar 1939 statt. Nach diesem fulminanten Einstand blieb die Anlage während der Kriegsjahre vorerst ungenutzt. Mit den Gulfstream Park Mile Stakes (1946) und dem Florida Derby (1952) wurden schließlich ab Mitte der 40er Jahre die ersten großen Preisrennen geschaffen.

Weitere Meilensteine in der Geschichte der Rennbahn sind die Errichtung des Clubhauses und einer Tribüne (1952) sowie die Installation des weltweit größten Tote Boards im Inneren der Bahn (1961).

In den 90er Jahren kam es dann zu mehreren Eigentümerwechseln, bevor die Rennbahn 1999 über Magna Entertainment in die Hände Frank Stronachs gelangte. Rein formal wurde Gulfstream Park noch zweimal weitergereicht, 2010 an die Magna-Mutter MI Developments und 2011 an die Stronach Group.

2004 startete der Umbau zum Racing Casino

Ab 2004 erfolgte der Umbau zum heutigen Racino (Kofferwort aus Racing und Casino). Bei der Eröffnung des 171 Millionen US-Dollar teuren Projekts im Frühjahr 2006 gab es nicht nur positive Stimmen.

Viele der eingefleischten Rennbahnbesucher fühlten sich vor den Kopf gestoßen und an Las Vegas erinnert. Und in der Sportpresse fand man Adjektive wie „bizarr“ und „pervers“, um die in ein Glücksspiel- und Entertainment-Paradies verwandelte Rennbahn zu beschreiben.

2014 erhielt Gulfstream Park schließlich sein eigenes Wahrzeichen: Um 30 Millionen Dollar wurde auf dem Parkplatz der Anlage eine 30 Meter hohe und 60 Meter breite Bronzestatue des Pegasus aufgestellt. Teil des Motivs ist der Kampf mit einem Drachen, der von einem Brunnen umgeben ist. Die offizielle Einweihung erfolgte 2016.

Video: Drohnenflug rund um die imposante Pegasus-Statue vor dem Gulfstream Park.

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