Anders als im Galopprennsport sind die großen Sportstätten für Traber in Europa gezählt.
Einzig das schwedische Elitloppet in Solvalla ist noch von internationaler Anziehungskraft, ansonsten finden die ganz großen Highlights allesamt beim französischen Nachbarn statt:
der Prix de l’Étoile, der Grand Prix de Paris, das Critérium Continental und allen voran der Grand Prix d’Amérique zählen zu Elite im europäischen Trabrennsport!
Zentrum des französischen Trabrennsports ist das Hippodrome de Vincennes, das im gleichnamigen Landschaftspark im 12. Pariser Arrondissement liegt.
Dort werden fast alle Groupe 1-Rennen des Landes abgehalten. Insgesamt kommt man in Vincennes auf weit über 150 Meetings und mehr als 1.250 Leistungsprüfungen im Jahr.
Eckdaten & Informationen zur Anlage
Betreiber: La Société d’Encouragement à l’Elevage du Cheval Français
Adresse: 2 Route de la ferme, 75012 Paris
Webseite: https://www.vincennes-hippodrome.com/fr/
Kapazität: 50.000 Besucher / 35.000 Sitzplätze
Nutzung: Trabrennen
Eröffnet: 23. März 1863
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Eine Besonderheit sind dabei Les Nocturnes, eine Serie von Nachtrennen, die die moderne Rennbahn jedes Frühjahr zweimal pro Woche in ein funkelndes Lichtermeer tauchen.
Für die von März bis Juni terminierten Abendveranstaltungen sind die beiden Rundkurse des Hippodrome, die kleinere, ovale Petite Piste (1.325 Meter), und der Hauptkurs (Grande Piste, 1.975 Meter) eigens mit Beleuchtung ausgestattet.
Diese abendlichen Treffen werden im Kalender unter einer gemeinsamen Überschrift, als Frühjahrs-Meeting geführt. Nach nur kurzer Pause folgen im Anschluss einige Sommertermine, woraufhin das Winter-Meeting, das sich von November bis Februar erstreckt, übernimmt.
Wie im Trabrennsport üblich sind die Strecken in Paris-Vincennes mit Sand gestreut und neben den im Sulky gefahrenen Leistungsprüfungen werden auch einige im Sattel absolviert, darunter der Prix de Cornulier, der Prix des Centaures und der Prix du President de la République (alle Groupe 1).
Wichtige Renntermine im Hippodrome de Paris-Vincennes:
Level | Art | Start | Bahn | Distanz | Alter | |
Jänner | ||||||
Grand Prix d’Amérique | G1 | Trabfahren | Bänder | Hauptkurs | 2.700 m | 4-11 |
Prix de Cornulier | G1 | Trabreiten | Bänder | Hauptkurs | 2.700 m | 4-11 |
Prix de Belgique | G2 | Trabfahren | Bänder | Hauptkurs | 2.850 m | 4-11 |
Februar/März | ||||||
Grand Prix de Paris | G1 | Trabfahren | Bänder | Hauptkurs | 4.150 m | 4-11 |
Grand Prix de France | G1 | Trabfahren | Auto | Hauptkurs | 2.100 m | 4-11 |
Prix des Centaures | G1 | Trabreiten | Bänder | Hauptkurs | 2.200m | 4-6 |
Critérium des Jeunes | G1 | Trabfahren | Bänder | Hauptkurs | 2.250 m | 3 |
Prix de l’Île-de-France | G1 | Trabreiten | Bänder | Hauptkurs | 2.175 m | 4-11 |
Prix de Sélection | G1 | Trabfahren | Bänder | Hauptkurs | 2.200 m | 4-6 |
Mai/Juni | ||||||
Critérium des 4 ans | G1 | Trabfahren | Bänder | Hauptkurs | 2.850 m | 4 |
Prix du President de la République | G1 | Trabreiten | Bänder | Hauptkurs | 2.850 m | 4 |
Prix René Ballière | G1 | Trabfahren | Auto | Hauptkurs | 2.100 m | 4-10 |
Prix Albert Viel | G1 | Trabfahren | Bänder | Hauptkurs | 2.700 m | 3 |
Prix d’Essai | G1 | Trabreiten | Bänder | Hauptkurs | 2.175 m | 3 |
Prix Albert Viel | G1 | Trabfahren | Bänder | Hauptkurs | 2.700 m | 3 |
August/September | ||||||
Critérium des 5 ans | G1 | Trabfahren | Bänder | Hauptkurs | 3.000 m | 5 |
Prix de l’Étoile | G1 | Trabfahren | Bänder | Hauptkurs | 2.200 m | 3-6 |
Prix de Normandie | G1 | Trabreiten | Bänder | Hauptkurs | 3.000 m | 5 |
Prix des Elites | G1 | Trabreiten | Bänder | Hauptkurs | 2.200 m | 3-6 |
November/Dezember | ||||||
Grand Prix de Bretagne | G2 | Trabfahren | Bänder | Hauptkurs | 2.700 m | 4-10 |
Clôture du Grand National du Trot | G2 | Trabfahren | Bänder | Hauptkurs | 2.850 m | 5-10 |
Critérium des 3 ans | G1 | Trabfahren | Bänder | Hauptkurs | 2.700 m | 3 |
Prix Ténor de Baune | G2 | Trabfahren | Bänder | Hauptkurs | 2.700 m | 5 |
Critérium Continental | G1 | Trabfahren | Auto | Hauptkurs | 2.100 m | 4 |
Prix de Vincennes | G1 | Trabreiten | Bänder | Hauptkurs | 2.700 m | 3 |
Prix du Bourbonnais | G2 | Trabfahren | Bänder | Hauptkurs | 2.850 m | 4-10 |
Prix de Bourgogne | G2 | Trabfahren | Auto | Hauptkurs | 2.100 m | 4-10 |
Als wichtigster Termin in Paris-Vincennes sticht zudem der Grand Prix d’Amérique heraus, der 1920 in Gedenken an die Hilfe der US-Truppen im Zweiten Weltkrieg eingerichtet wurde und stets in den Jänner fällt.
Das als inoffizielle Traber-Weltmeisterschaft gehandelte Rennen ist Teil des Winter-Meetings und zieht jedes Jahr ein internationales Starterfeld nach Paris. Der Startschuss für das Gipfeltreffen fällt bereits mit den Qualifikationsrennen im November.
Zur Geschichte der Rennbahn Paris Vincennes
Erstmals eröffnet wurde Paris-Vincennes am 23. März 1863 und zwar mit einem Hinderniskurs für Galopper. Trabrennen hielten erst 1879 Einzug, als die Rennbahn, nachdem sie ihm Deutsch-Französischen Krieg vom Militär genutzt wurde, wieder für den Pferdesport zur Verfügung stand.
In den folgenden Jahren fanden Hindernisrennen und Trabveranstaltungen parallel statt und 1906 wurde das erste Wintertreffen ausgerichtet. Ziel war es, die Bahn stärker zu beleben und schon vier Jahre später, 1910, standen bereits über 38 Renntage im Kalender.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte am 21. Mai 1919 die Wiedereröffnung und am 1. Februar 1920 wurde die Premierenveranstaltung des Prix d’Amérique abgehalten.
1925 war die Zahl der Renntage bereits auf 68 angestiegen und nachdem die Popularität der Trabrennen weiterhin anhielt, wurde am 26. November 1934 mit dem letzten Hindernisrennen endgültig Abschied von den Galoppern genommen.
Video: die Rennbahn Paris Vincennes im Porträt
Die ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Anlage den US-Truppen als Lager für militärische Ausrüstung, erst 1948 kehrten die Traber zurück an die Rennbahn.
Angeregt von René Ballière, dem zu Ehren einige Jahre später ein wichtiges Rennen benannt wurde, wurden am 20. Juni 1952 die Nachtrennen eingeführt. Dazu wurde die damals neue – und beleuchtete – kleine Strecke geschaffen.
Anfang der 1980er Jahre wurde die Anlage mehrfach modernisiert: um 8 Milliarden Franc wurden eine neue Haupttribüne errichtet – 206 Meter lang und 86 Meter breit – und die Wetthalle vergrößert (3.000 m²).
1993 wurde schließlich der neue Hauptkurs eröffnet. Der Verlauf war angepasst worden, Unebenheiten ausgeglichen, um Rennen künftig noch temporeicher zu machen.
Der aktuelle Kilometerrekord von Kool du Caux aus dem Jahr 2007 liegt bei 1‘09‘‘8, aufgestellt beim Prix de France (2.100 Meter).
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Über den Autor
Birgit hat ihr Leben dem Sport verschrieben. Ihr Weg führte die ehemalig Leistungssportlerin über den Sportjournalismus schließlich zum Thema Sportwetten. Nachdem Sie einen bekannten Wettanbieter mehrere Jahre im Bereich PR & Sponsoring betreute, wechselte sie 2010 die Seiten und testet seither das Angebot der diversen Sportwettenanbieter mit ihrem strengen Blick auf Qualität und Zuverlässigkeit.